was verbirgt sich hinter dem Begriff Equines Asthma, was sind die Ursachen, Behandlungsmöglichkeiten und wie manage ich mein Hustenpferd

Equines Asthma

Der Begriff des Equinen Asthma ist ein Überbegriff für chronische Atemwegserkrankungen beim Pferd.

Bei diesen Atemwegserkrankungen kommt es zu einer Verengung der Atemwege.
Aufgrund unterschiedlichster Reize schwellen die Schleimhäute in den Atemwegen an und es kommt zu einer übermäßiger Produktion von Schleim.
Der entstehende Hustenreiz führt zudem zu einem Verkrampfen von Bronchien und Atemmuskulatur.
Schwellung, Schleim und Verkrampfte Muskulatur führen am Ende zu einer erschwerten Atmung – das Pferd bekommt schlechter Luft, es leidet unter Atemnot.

Jetzt hört man aber häufig in Bezug auf das Equipe Asthma: „der ist allergisch auf…“


Daher ein kleiner Exkurs zum Thema Allergie:

Der Begriff „Allergie“ beschreibt eine Reaktion des Immunsystems auf einen Fremdstoff, also um ein Antigen oder Allergen, welches fremd für den Körper ist und erst einmal als potentiell bedrohlich eingestuft wird. Daher reagiert der Körper auf diese Fremdstoffe mit erst einmal überlebensnotwendigen Reaktionen, wie Entzündung und die Bildung von Antikörpern.

Nun muss noch zwischen den verschiedenen Arten einer Allergie unterschieden werden.

Nach Coombs und Gell (1963) gibt es 4 Allergie-Typen:

  1. Der SOFORT-Typ (Typ-I Allergie)
    das ist die am häufigsten auftretende Allergieform und führt idR auch „sofort“ zu einer immunologischen Reaktion des Körpers. Vorherrschend ist das Immunglobulin E (IgE) aus den Mastzellen und basophilen Granulozyten mit Freisetzung verschiedener Mediatoren wie z.B. Histamin. Ein typisches „Bild“ einer solchen Typ-I Allergie wäre z.B. die Nesselsucht (Urtikaria)
  2. Der ZYTOTOXISCHE-Typ (Typ-II Allergie)
    Wie der Name sagt, werden bei dieser Allergieform körpereigene Zellen vom Immunsystem zerstört. Sie werden fälschlicherweise als Antigen identifiziert und somit angegriffen. Vorherrschende Immunglobuline IgG und IgM. Eine Reaktion erfolgt idR nach Stunden bis Tagen.
  3. Der IMMUNKOMPLEX-Typ (Typ-III Allergie)
    Hierbei kommt es zu einer Verschmelzung von IgG-Antikörpern mit den Antigenen zu sogenannten Immunkomplexen. Dieser Typ Allergie wird auch als „Arthus-Typ“ bezeichnet. Diese riesigen Immunkomplexe können große Schäden im umliegenden Gewebe anrichten.
    U.a. können diese Immunkomplexe ursächlich für die Entstehung von Hufrehe sein, v.a. bei der metabolischen Hufrehe bzw. Vergiftungs-Rehe.
  4. Der SPÄT-Typ (Typ-IV Allergie)
    Bei diesem Typ Allergie, welcher erst nach Tagen auftreten kann, werden sensibilisierte T-Lymphozyten freigesetzt. Diese ziehen weitere Immunzellen und Makrophagen an den Ort des Antigen-Kontakts und es kommt zu Entzündungsreaktionen.

Leider steigt die Zahl der betroffenen Pferde mit chronischen Atemwegserkrankungen von Jahr zu Jahr stark an.
Neben Umweltgiften, dem Klima und anderen äußeren Reizen, spielen vor allem falsches Haltungs- und Fütterungsmanagement eine entscheidende Rolle.
Lunge und Atemwege der Pferde mit Equinem Asthma sind besonders anfällig für äußere Reize, wie z.B. Pollen, Staub, Schimmelsporen und reagieren darauf mit entzündlichen Prozessen. Man spricht dann auch von einer Hyperreagibilität bzw. Hyperreaktivität.

Folgende Symptome können bei einem Pferd mit Equinem Asthma auftreten:

  • Husten
  • Atemnot
  • Nasen- und Augenausfluss
  • Headshaking

Die Symptome treten vor allem saisonal auf und entwickeln sich auch spontan und sehr heftig

Die Diagnose erfolgt über den Tierarzt.

Die Behandlung des Equinen Asthma zielt darauf ab, die Entzündung der Atemwege zu reduzieren, die Atemwege zu weiten und Symptome wie Husten und Atemnot zu lindern.

Behandlungsmöglichkeiten und das richtige Management umfassen:

  1. Medikamente: Bronchodilatatoren wie Clenbuterol oder Albuterol werden verwendet, um die Atemwege zu erweitern und die Atmung zu erleichtern. Kortikosteroide wie Prednisolon können entzündungshemmend wirken und die Symptome reduzieren.
  2. Inhalationstherapie: Inhalationsgeräte ermöglichen es, Medikamente direkt in die Atemwege zu bringen, was eine gezielte Behandlung ermöglicht und Nebenwirkungen reduzieren kann.
    Während und nach der schulmedizinischen Therapie sollte weiterhin regelmäßig inhaliert werden.
    Hier eignen sich 0,9%ige Kochsalzlösung und die Produkte von der Firma @bitopequi, die ihr übrigens auch über mich beziehen könnt.
  3. Management der Umgebung: Reduzierung von Staub und Allergenen in der Umgebung des Pferdes, gute Belüftung und Kontrolle von Luftfeuchtigkeit und Temperatur können dazu beitragen, Symptome zu lindern. Staubige Stallgassen und schimmeliges Heu sind ein absolutes NoGo für die Lungen!
  4. Management von Begleiterkrankungen: aufgrund der reduzierten Selbstreinigung der Lunge sowie Belastung des Immunsystems kann es zu Sekundärinfektionen z.B. durch Bakterien kommen, welche den Organismus zusätzlich belasten und die Symptome verschlimmern können. Auch Parasiten können den Körper und die Atemwege belasten.
  5. Bewegung- und Trainingstherapie: sind wichtige Bestandteile des Managements von Equinem Asthma. Eine sorgfältige Anpassung an Symptome, Schweregrad der Erkrankung, Konstitution, Umgebung und Temperatur ist essentiell, um die Atemwege nicht zu belasten.
  6. Stressmanagement: Stress kann Asthmasymptome verschlimmern, daher ist es wichtig, eine stressfreie Umgebung für das Pferd zu schaffen.
  7. Regelmäßige manualtherapeutische Behandlungen: zur Entspannung der angestrengten Muskulatur, denn nicht nur die Atemmuskulatur wird überbeansprucht!
  8. Fütterungsmanagement: Eine angepasste und optimierte Fütterung, sowie begleitende Therapien aus der Naturheilkunde, können Erleichterung schaffen. 

Die Behandlung sollte in Absprache mit einem Tierarzt erfolgen, der das Pferd regelmäßig überwacht und die Behandlung bei Bedarf anpasst.

Wird der oder die Auslöser allerdings nicht behoben, bringt die beste Therapie wenig bis gar nichts! 

Wenn du Fragen zu den Produkten von bitopEQUI hast und/ oder Hilfe benötigst beim Management deines Hustenpferdes, dann melde dich bei mir, ich unterstütze dich in der Rekonvaleszenz!