Die Tage werden kürzer, es ist früh dunkel, es wird kälter und der Winter mit Schnee und Eis steht vor der Tür. Glatte Straßen werden wieder mit Salz und Splitt bekämpft.
Was uns nur ärgerliche Salzränder an den geliebten Winterstiefeln und an den Hosenbeinen bringt oder den Lack unserer Autos angreift, kann für unsere Hunde ganz schnell sehr unangenehm werden. Denn die Hundepfoten sind nicht so geschützt wie unsere Füße und viele Hundebesitzer denken gar nicht daran, was das Salz, der Splitt und der Streusand auf Straßen und Gehwegen mit den Pfoten unserer Fellnasen anstellt. Die Kälte lässt die Haut noch zusätzlich porös werden und der harte, raue und feuchte Untergrund, auf denen unsere Hunde laufen, tut sein Übriges.
Durch das Salz trocknet die Haut aus, es entstehen kleine Risse an den Ballen und Scheuerstellen zwischen den Zehen. Zudem sorgt der Splitt dafür, dass die Risse immer größer werden – perfekte Eintrittspforten für Keime und Bakterien. Die Risse entzünden sich und machen so jeden Schritt unseres Hundes zur Tortur.
Was tun unserer Vierbeiner?
Sie gehen nur noch ungern aus dem Haus, obwohl sie doch eigentlich gerne im Schnee spielen und herumtoben. Während des Spaziergangs legen sie sich plötzlich hin und wollen nicht mehr weiter. Und nach jedem Gang nach draußen wird an den Pfoten geleckt und geknabbert, was dann natürlich wieder zu Verletzungen der Haut führen kann. Die Keime im Hundemaul (auch die der Umgebung und von der Straße) gelangen in die Wunden und führen so zu nässenden, im schlimmsten Fall eitrigen Entzündungen. Durch das Lecken und Knabbern kann das Streusalz aber auch in den Hundemagen gelangen, wo es zu weiteren Problemen führen kann.
Was kann ich schon während des Spaziergangs tun?
Im besten Fall sofort runter von der Straße und den Hund im Schnee laufen lassen, damit sich das Salz und der Splitt runter „waschen“ kann. Dann solltet ihr euch am Besten neue Gassi-Wege suchen, wo wenig bis gar nicht gesalzen und gesplittet wird.
Die richtige Pfotenpflege für den Winter
Bei langhaarigen Rassen sollte im Winter das Fell um die Pfoten, auch zwischen den Zehen regelmäßig gekürzt werden, damit sich beim Spazierengehen keine Eis- und Schneeklumpen mit Salz und Splitt festhängen können.
Wie bereits erwähnt, sollte man sich im Winter eher Touren aussuchen, die wenig bis nicht gesalzen und gestreut werden und wo es viele Schnee-Wiesen gibt, um das Salz immer wieder von den Pfoten „waschen“ zu können.
Vor jedem Gassigang sollten die Pfoten gepflegt und geschützt werden. Das geht am besten mit Hirschtalg oder Vaseline – aber vorsichtig: nicht zu viel, sonst wird’s rutschig für unsere Hunde. Zusätzlich kann man die Haut über das Futter mit Biotin unterstützen.
Nach jedem Gassigang müssen die Pfoten gründlich untersucht und mit lauwarmen Wasser von Salz, Splitt und Dreck gereinigt werden. Sind schon Risse entstanden, wascht die Pfoten mit lauwarmen Kamillentee. Die Kamille wirkt antiseptisch und beruhigend. Ihr könnt die schon verletzen Pfoten auch zusätzlich mit Eichenrinde reinigen – die Gerbstoffe wirken gegen den Juckreiz und sind auch antiseptisch. Eichenrinde könnt ihr in jedem Kräuterladen oder Reformhaus bekommen. Macht hier einfach wie mit den Kamillenblüten einen Aufguss, lasst ihn abkühlen und wascht damit regelmäßig vor und nach dem Spaziergang die Pfoten eurer Vierbeiner. Danach mit Ringelblumensalbe eincremen. Sind die Risse und Zehenzwischenräume bereits entzündet, solltet ihr die Pfoten mit einem Haut-Desinfektionsspray behandeln. Nehmt hier am besten octenisept®, das brennt nicht! Danach die offenen Stellen mit einer jodhaltigen Wundsalbe (z.B. Betaisadona) eincremen.
Bei sehr empfindlichen Hunden haben sich Hundeschuhe/-boots mit rutschfester Sohle bewährt, die ihr im gut geführten Zoohandel bekommt. Natürlich auch bei bereits angegriffenen und entzündeten Pfoten, solltet ihr vorerst nur mit den Schuhen rausgehen.
Ich hoffe ich konnte euch damit ein paar Tipps geben, damit ihr mit euren Hunden die Winterzeit in vollen Zügen genießen könnt!
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