Zahnfleischentzündung beim Hund naturheilkundlich behandeln

Zahnfleischentzündung beim Hund

Im Fachterminus spricht man von der 𝘎𝘪𝘯𝘨𝘪𝘷𝘪𝘵𝘪𝘴.

Akut kann eine Zahnfleischentzündung durch Zahnwechsel, mechanische und thermische Reize entstehen.

Leidet der Hund unter einer chronischen Gingivitis liegen meist andere Ursachen vor:

  • Plaque
  • Zahnstein
  • Zahnfehlstellungen und damit mechanische Fehlbelastung von Zähnen und Zahnfleisch 
  • Stoffwechselbedingte Erkrankungen, z.B. Diabetes mellitus
  • Nierenerkrankungen
  • Infektiöse Erkrankungen, wie z.B Staupe oder H.c.c. (vorbeugende Maßnahme: Impfung!)
  • Darm-Dysbiosen 
  • Immunschwäche 
  • schlechte Futterqualität 
  • genetische Disposition, v.a. brachyzephale Rassen, wie z.B. Mops und Französische Bulldogge und Toyrassen, z.B. Chihuahua 

Bei den brachyzephalen Rassen stehen die Zähne oft zu eng bzw. sind um ihre Achse verdreht. Hier können sich Futterreste und Bakterien deutlich länger halten und so Entzündungen des Zahnfleisches begünstigen.
Beim Boxer kommt es genetisch bedingt häufig zu übermäßigem Zahnfleischwachstum und Wucherungen des Zahnfleisches.
Auch hier ist eine Selbstreinigung eher schwierig, Futterreste bleiben hängen, Bakterien vermehren sich und so können auch hier wieder Entzündungen des Zahnfleisches entstehen.

Gingivitis beim Hund - mit der Kraft der Natur in den Griff bekommen

Symptome:

  • gerötetes Zahnfleisch
  • Vermehrter Maulgeruch
  • Schmerzen! 
  • Verminderter Appetit (eher selten, daher fällt eine Gingivitis meist erst später auf!!)

Langzeitfolgen einer chronischen Gingivitis:

Einer länger anhaltenden Zahnfleischentzündung folgt i.d.R. eine Parodontitis (= Entzündung des Zahnhalteapparates), welche nicht reversibel, also nicht heilbar ist.

Der Prozess kann schlichtweg nur verlangsamt werden.

Wird die Parodontitis chronisch, spricht man dann von Parodontose, welche mit dem Verlust der betroffenen Zähne endet.

Eine weitere Gefahr einer chronischen Gingivitis, welche schwerwiegende und gefährliche Folgen haben kann, sind die Bakterien, welche sich aus den Plaques lösen und in die Blutbahn gelangen können.
So werden sie im Körper verteilt und können an den Organen und Gefäßen große Schäden anrichten.

Daher ist es wichtig, Zahnfleischentzündungen schnellstmöglich behandeln zu lassen bzw. deren Entstehung so gut es geht zu vermeiden!

Behandlungsmöglichkeiten:

Das A und O – Ursache abstellen!!

Oft liegt die Ursache für Zahnfleischentzündungen jedoch in einer nicht optimalen Zusammensetzung des Speichels mit folgender Neigung zu Zahnstein. 

Und Zahnstein ist häufig der Beginn allen Übels!

Daher achtet auch auf eine hohe Qualität des Hundefutters!

Und NEIN Trockenfutter ist kein geeignetes Futter gegen Zahnstein, wie man so oft hört. 

Oft wird Trockenfutter gar nicht richtig gekaut, sondern eher geschlungen, wodurch schon mal kein Abriebeffekt erzielt wird!

Außerdem führt Trockenfutter des Öfteren zu Dysbiosen im Darm, welche Allergien fördern, eine ausreichende Verwertung der Nahrung unmöglich machen und somit auch Fehl- oder Mangelernährungen des Körpers verursachen und auch großen (negativen) Einfluss auf die Speichelzusammensetzung haben.

Leider haben die meisten Trockenfutter-Marken/Sorten am Markt nichts mehr mit einer „normalen und artgerechten“ Hundeernährung zu tun:
Der Proteinanteil (also Fleisch) ist aus Massentierhaltung (Vorsicht mit Antibiotika und anderen Medikamenten in der Massentierhaltung), der Kohlehydratanteil auch nicht in Bioqualität, sondern auch hier Massenware und, Trockenfutter wird ultrahoch erhitzt, was dazu führt, dass von den ursprünglichen Nährstoffen der Zutaten nicht mehr viel bzw. nichts mehr übrig ist!
Heißt für die Futtermittelindustrie: Nährstoffe, Spurenelemente, Vitamine etc. werden künstlich zugeführt.

Gut, das ist nochmal ein ganz eigenes Thema für sich.

Das Ende vom Lied ist aber trotzdem, eine mangelhafte und schlechte Ernährung, welche zu Zahnstein, Plaques, Fehlbesiedelungen im Darm führen kann und somit Entzündungen im Körper, und natürlich auch Zahnfleischentzündungen führen kann.

Was kann man aber nun vorbeugend tun, wenn man z.B. eine Toy- oder brachyzephale Rasse hat, der Hund unter einer Stoffwechselerkrankung leidet und eine Gingivitis leider eine Folgeerkrankung ist?

Natürlich können genetische Faktoren nicht abgestellt werden, aber bei entsprechenden Rassen können auch entsprechende vorbeugende Maßnahmen getroffen werden!

Eine Möglichkeit ist ZÄHNE PUTZEN. Am einfachsten ist es, wenn an die Hunde bereits im Welpenalter daran gewöhnt und eine tägliche Routine schafft.

Das klappt gut mit einer handelsüblichen Kinderzahnbürste und einem Zahnputzsalz oder Zahnpasta für Hunde, welches keine unnötigen und Allergie-auslösenden Stoffe enthält. Beides online bestellbar. Das Zahnputzsalz kann man sogar relativ einfach selbst herstellen kann.
Aber Vorsicht !! Das Zahnputzsalz bzw. die Zahnpasta darf KEIN Fluorid und Xylit enthalten, da beides giftig für Hunde ist!
Zähneputzen sollte auch bei Hunden regelmäßig (also 2x täglich) durchgeführt werden, die (genetisch bedingt) zu einer erhöhten Zahnsteinbildung neigen.
Zähneputzen beim Hund funktioniert auch mit einer Ultraschallzahnbürste, wie der von Emmi Pet. Weitere Infos findet ihr auf deren Website.

Eine weitere Möglichkeit mit der die Zähne gereinigt werden können ist mit Zahnpflegebällen, z.B. von Aniforte
In die Bälle können Leckerlies versteckt werden. So hat man neben dem Zahnpflegeeffekt auch eine schöne Beschäftigungsidee für seinen Hund.
Bitte auch hier auf die Qualität achten! Am besten eignen sich Bälle aus Naturkautschuk.

Die Bälle sind nicht für Hunde geeignet die solche Spielsachen gerne kaputt machen und fressen!!

Auch mit Naturhölzern werden die Zähne gepflegt und gereinigt. 
Hier rate ich zu Kauhölzer aus naturbelassenem Oliven- oder Kaffeeholz. 
Beide Holzarten splittern nicht und Teile davon können auch problemlos abgeschluckt werden.

Viele Hunde bevorzugen eher Hirschgeweihe zum Kauen.
Auch bei Geweihen haben wir einen Reibungs- und damit auch Pflege-/Putzeffekt!

Was kann ich akut bzw. symptomatisch gegen eine Gingivitis tun?

Leidet euer Hund bereits an entzündetem Zahnfleisch, Maulgeruch und frisst schlecht muss man natürlich sofort handeln.
Zum einen wegen der langfristigen Folgen, zum anderen weil eine Zahnfleischentzündung mit Schmerzen verbunden ist!
Hier bietet uns wieder einmal die Natur wundervolle Pflanzenwirkstoffe, die sehr wirksam sind.

  • Salbei
    Der Salbei hat eine tolle entzündungshemmende und keimabtötende Wirkung.
    Als Infusum (abkühlen lassen!!) eignet er sich sehr gut, um den Maulraum zu spülen. 
    Es kann auch direkt ins Futter gegeben werden.
    Mit Xanthan gemischt lässt sich das Salbei-Infusum direkt auf das betroffene Zahnfleisch auftragen.
  • Rhabarberwurzel
    Die Rhabarberwurzel hat eine adstringierende (zusammenziehende) und entzündungshemmende Wirkung. Als Tinktur lässt sie sich mit einem Pinsel auf das  Zahnfleisch auftragen.
  • Schafgarbe
    Die Schafgarbe hat eine wundheilungsfördernde Wirkung auf Schleimhäute.
    Sie ist entzündungshemmend, antibakteriell und sogar blutstillend.
    Auch hier kann ein Infusum hergestellt werden, um den Maulraum eures Hundes zu spülen bzw. mischt es mit Xanthan und tragt das Gel auf die betroffenen Stellen auf (vorher abkühlen lassen).
    Außerdem kann sie auch als Mundspülung verwendet werden, um Zahnstein vorzubeugen.
  • Sanddornfruchtfleischöl
    Es wirkt entzündungshemmend, antiseptisch/keimabtötend, antioxidativ und beruhigend.
    Es kann sowohl innerlich als auch äußerlich verwendet werden.
    Bei einer Gingivitis mehrmals täglich die an den betroffenen Stellen einmassieren.

Du hast noch weitere Fragen zum Thema?
Dann schreib mir eine Mail an info@tierheilpraxis-lerner.de

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