Sommerekzem – was hilft?

Bild: fedimax.de

Was für ein leidiges Thema – nicht nur schmerzhaft und belastend für unsere Pferde, sondern auch anstrengend, zeit – und kostenintensiv für uns Besitzer.
Mein erster Isländer Neisti (ein Import aus Island) war leider auch geplagt vom Ekzem. Im Winter mit einer dichten und wallenden weißen Mähne – im Sommer nur noch Mähnenfetzen und blutige Stellen am ganzen Körper.

Was ist eigentlich Sommerekzem

Ich habe das Sommerekzem bei den Isländern das erste Mal kennengelernt. V.a. bei den importierten Isländern kommt es häufig zu einer Überreaktion des Immunsystems auf die Stiche – bzw. den Speichel von Stechmücken. Wie wir wissen gibt es auf Island so gut wie keine Insekten. Leider können auch heimische Rassen eine allergische Reaktion auf den Speichel unserer Mücken, v.a. der Kribbelmücken, bekommen was sich dann im Sommerekzem zeigt. Am schlimmsten sind Mähnenkamm, Schweifrübe und Bauchnaht betroffen. Auch an der Kruppe, den Ohren und am Kinn kann es auftreten.

Die ersten Maßnahmen zur Linderung

Wenn ihr die Möglichkeit habt, stellt euren Patienten tagsüber in einen kühlen und dunklen Stall. Wenn ihr nur einen Unterstand im Paddock habt, sollte dieser wenigstens mit einem Lamellenvorhang ausgestattet sein – der bietet zumindest etwas Schutz vor den Stechtierchen.
Als nächstes – es kommt natürlich darauf an wie schlimm das Ekzem auftritt – solltet ihr euer Pferd mit einer Ekzemdecke eindecken. Decken bekommt ihr schon ab ca. 70€ z.B. von  Fedimax, Kraemer, TopReiter oder Busse.
Wenn ihr ein ganz sensibles Exemplar Pferd habt, das bei jedem Insekt zum Nervenbündel wird, solltet ihr zum Ausreiten auch eine Fliegendecke verwenden.

Leider reicht die Decke alleine nicht aus. Ekzemer müssen täglich behandelt werden und hierfür habe ich euch alle mir bekannten und schon erprobten Mittelchen zusammengestellt.

  1. Offene, wunde und eitrige Stellen (vorher immer desinfizieren!)
  • Ringelblumensalbe
  • Zink-Salbe (Mirfulan)
  • Arnica-Salbe (wirkt schmerzstillend und abschwellend)
  • Betaisadona Salbe (bei eitrigen Wunden)
  1. Trockene, juckende Haut
  • Balistol Öl
  • Penatencreme
  • Aloe-Vera-Produkte regulieren die Feuchtigkeitsproduktion der Haut; z.B. von Loesdau oder Pullach Hof
  • Heilerde aus der Apotheke
  • Neoballistol-Öl aus der Apotheke
  • Teebaumöl – immer verdünnt, am besten mit Jojobaöl auftragen
  • Mixtur Wasser: Apfelessig = 9 : 1
  • Urin des Pferdes auffangen und mit einem Schwamm einmassieren

Unterstützend habe ich bei Neisti Flohsamen, z.B. von Masterhorse, gefüttert. Als Kur für den Aufbau der Darmflora und damit auch des Immunsystems. Knoblauch ist auch gut – der Geruch der Knollen wird schön über die Poren der Pferdehaut ausgedünstet und hält Insekten ab.
Weil ihr mit dem cremen, salben und schmieren ziemlich viel auf die Haut und ins Fell packt, ist es ganz wichtig eure Pferde 1x die Woche zu waschen, damit die Poren durch die Fette und Öle nicht verstopfen. Kann die Haut nicht atmen, ist die Wundheilung blockiert und es kommt erneut zu Juckreiz, der dabei nicht durch die allergische Reaktion ausgelöst wird.

So ich hoffe ich kann euren ekzemgeplagten Vierbeinern und euch damit ein bisschen helfen. Lasst mich bitte wissen, ob es mittlerweile schon DAS Mittel gegen Ekzem gibt oder was ihr für Erfahrungen gemacht habt und was aus eurer Sicht am besten hilft.

Ich freue mich auch, wenn du auf meinem Instagram und Facebook Kanal vorbei schaust, um dich über weitere spannende Themen rund um Hund, Katze, Pferd zu informieren.


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